Verbrauchen LEDs viel Strom? Das musst Du wissen

2022-11-03 13:47:42 By : Ms. Lushyong Zhejiang

In Zeiten hoher Stromkosten sind viele Menschen darauf bedacht, möglichst viel Energie zu sparen. Doch gerade in den Herbst- und Wintermonaten wird das Stromsparen schwerer, denn die Tage sind kurz und wir brauchen häufiger künstliches Licht. LEDs werden seit Jahren als Stromsparwunder beworben, aber wie viel Strom verbrauchen LEDs tatsächlich? Hier klären wir auf.

LEDs (Light-Emitting Diodes, zu Deutsch etwa "Licht ausstrahlende Dioden") werden seit Jahren in immer mehr Geräten und Bereichen eingesetzt: im Handydisplay, im Fernseher oder Monitor, in Autoscheinwerfern und natürlich in der Innen- und Außenbeleuchtung.

Der Umsatz der weltweiten LED-Leuchtenindustrie soll laut einer Untersuchung von Strategies Unlimited 2022 bei mehr als 45 Milliarden Dollar liegen. Damit hat sich der Umsatz seit 2017 mehr als verdoppelt. Dass LEDs so häufig zum Einsatz kommen, hat vor allem zwei Gründe: zum einen ihre extrem geringe Größe, zum anderen ihre vergleichsweise hohe Effizienz. Kein anderes modernes Leuchtmittel setzt so wenig Energie in so viel Licht um. Das war nicht immer so.

LEDs gibt es schon seit 1962, aber erst Weiterentwicklungen bei Lichtausbeute und Farbe in den letzten 20 Jahren haben zum Siegeszug geführt.

Aufgrund neuer EU-Verordnungen ist der Verkauf vieler Leuchtmitteltypen heute verboten. Das erste Opfer war die klassische Glühfadenlampe, deren Zeit Ende 2012 endgültig ablief. Ihr Name kam nicht von ungefähr: Sie erzeugte Licht, indem ein metallener Faden zum Glühen und damit Leuchten gebracht wurde.

Sicher hast Du mal versucht, so eine Glühbirne direkt nach dem Ausschalten der Lampe herauszuschrauben. Dabei hast Du die Ineffizienz dieses Leuchtmittels wahrscheinlich am eigenen Leib erfahren. Denn die meiste Energie, ca. 95 Prozent, wird statt in Licht in Wärme umgesetzt – und ist für den eigentlichen Zweck verloren.

Der Wirkungsgrad einer Glühbirne liegt nur bei etwa 5 Prozent. Halogenlampen schaffen eine Verdopplung auf rund 10 Prozent, Energiesparlampen kommen auf bis zu 25 Prozent Wirkungsgrad. LED-Leuchtmittel liegen bei 30 bis 40 Prozent.

Weil es lange keine anderen gängigen Leuchtmittel gab, wurde die Leistung von Glühlampen üblicherweise in Watt (W) angegeben. So war die 60-Watt-Glühbirne der allgemein bekannte Maßstab. Solche Vergleichsangaben finden sich auch heute noch auf vielen Verpackungen.

Doch weil diese 60 Watt die zugeführte Energie angeben und LEDs aus weniger Energie viel mehr Licht machen, passt diese Angabe heute nicht mehr. Inzwischen steht auch die tatsächliche Lichtabgabe in Lumen (lm) auf der Verpackung – ein viel besser passender Wert. Zusammen mit der tatsächlichen Energieleistung (W) lässt sich gut vergleichen, welches Leuchtmittel mit weniger Energieverbrauch die gleiche Helligkeit erreicht.

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Die Effizienz einer LED-Leuchte ergibt sich aus zwei Faktoren:

Eine effizientere Lampe braucht weniger Strom für die gleiche Lichtmenge. Ist die tatsächliche Energieleistung auf dem Karton eines Leuchtmittels nicht angegeben oder bist Du nicht sicher, ob die Angabe richtig ist, verwende ein Energiemessgerät oder eine smarte Steckdose mit Messfunktion. Bedenke aber, dass auch die Lampe und das Kabel einen gewissen Leistungsverlust haben können und der gemessene Wert dadurch etwas höher sein kann.

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Eine herkömmliche 60-Watt-Glühlampe erzeugte mit diesen 60 Watt eine Lichtleistung von in etwa 720 Lumen, während eine vergleichbare Philips-LED-Leuchte etwa 806 Lumen mit 6,5 Watt erreicht (laut Herstellerangaben). Damit verbraucht die Glühbirne fast zehnmal so viel Strom wie die vergleichbare LED-Leuchte!

Im Jahresverbrauch sieht das so aus: Die Glühbirne verbraucht pro Stunde 0,06 Kilowatt (kW). Ist sie 6 Stunden am Tag eingeschaltet, an 365 Tagen des Jahres, ergibt das 131,4 kWh. Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 42 Cent pro kWh (Stand: zweites Halbjahr 2022) sind das Kosten von knapp über 55 Euro pro Jahr.

Die vergleichbare LED-Leuchte verbraucht bei derselben Nutzdauer nur 14,2 kWh und kostet damit etwas weniger als 6 Euro im Jahr.

Den Jahresstromverbrauch eines Leuchtmittels kannst Du mit folgender Formel berechnen:

Leistung (in Watt) × Betriebsdauer (in Stunden) × 365 (Tage) = Jahresverbrauch (in Wattstunden)

Um die jährlichen Stromkosten für dieses Leuchtmittel zu errechnen, teilst Du zunächst den Wattstundenwert durch 1.000, um auf Kilowattstunden zu kommen. Diesen Wert multiplizierst Du mit dem aktuellen Strompreis pro Kilowattstunde.

Auch wenn LEDs im Vergleich zu anderen Leuchtmitteln sehr effizient sind, gibt es zwischen den verschiedenen Modellen Unterschiede in der Effizienz. Bei der Auswahl hilft das von der EU erneuerte Energielabel, das die Unterschiede viel klarer herausarbeitet und keine "+"-Zeichen in den Energieeffizienzklassen mehr vorsieht.

Nach dem alten Label hatten alle LEDs mindestens die Energieeffizienzklasse A, viele auch A+ oder A++. Mit dem neuen Energielabel werden viele Lampen deutlich niedriger eingestuft, weil die Grenzwerte der einzelnen Klassen stark gestiegen sind und feiner aufgeteilt wurden.

Neues Energielabel Mehr Infos bei

Mit dem Energielabel-Tool der EU vergleichst Du ganz leicht mehrere Leuchtmittel miteinander. Dabei stellt sich möglicherweise heraus, dass ein Modell mit hoher Energieeffizienz trotz höherem Anschaffungspreis insgesamt sparsamer ist. Außerdem bietet die Website detaillierte Informationen zu den Effizienzklassen.